BEI WETTKAMPF: DARUM GING HIRSCHER ANSTATT ZU LAUFEN

Marcel Hirscher hatte beim Wings for Life Run einen besonderen "Pacemaker". Die Ski-Legende ging einen Kilometer mit ÖSV-Pechvogel Max Franz.

Max Franz und Marcel Hirscher verbindet eine lange Freundschaft. In den vergangenen Saisonen vermisste man den Annaberger und den Klagenfurter im Weltcup. Am Sonntag gingen die beiden Ski-Stars wieder Seite an Seite bei einem Wettkampf an den Start.

Ungewohnt: Für die beiden ging es dabei ausnahmsweise nicht um Hundertstelsekunden und die schnellste Linie. Beim Wings for Life World Run war das Motto wie jedes Jahr "Laufen, für die, die es nicht können." Jahr für Jahr werden Spendengelder für die Rückenmarksforschung gesammelt.

Hirscher und Franz liefen nicht. Sie gingen. Das hatte einen besonderen Grund. Hirscher sagt: "Ich hatte heute die Ehre, den ersten Kilometer mit meinem Buddy Max Franz zu gehen."

Franz hat eine lange Leidenszeit hinter sich. Im November 2022 hatte sich der Kärntner bei einem Trainingssturz beide Beine gebrochen. Kreuzbandriss, zertrümmerte Knochen, durchtrennter Nerv – nach dem Crash in Copper Mountain (USA) stand nicht nur das Karriereende im Raum. Franz durchlebte eine wahre Tortur, konnte selbst alltägliche Tätigkeiten nicht ohne Hilfe erledigen, war an einen Rollstuhl angewiesen.

Zwar verfolgt der 34-Jährige wie Hirscher das große Ziel, in den Weltcup zurückzukehren. Die Vorzeichen der beiden könnten kaum unterschiedlicher sein. Hirscher feilt vier Jahre nach seinem Rücktritt – kerngesund und topfit – aus Lust am Rennfahren am Comeback. Franz sagte im Jänner: "Ich mag es nach wie vor für mich schaffen, noch einmal konkurrenzfähig runterzufahren. Das ist auch für das restliche Leben."

Einen Kilometer ihrer Wege in Richtung Weltcup gingen die beiden Kumpel nun Seite an Seite. Im Rahmen des Wettkampfs für den guten Zweck sorgten sie dabei für Bilder mit starkem Symbolcharakter.

2024-05-05T20:13:14Z dg43tfdfdgfd